DIE LINKE wird von Anfang an von kontroversen Debatten begleitet. Klaus-Dieter Heiser meint, dass Marxisten kollektiv und organisiert ihren Beitrag dazu leisten sollten. Wir dokumentieren seinen Einleitungsbeitrag zur Gründung des Netzwerks marx21 vom 1. September 2007.
Ich halte es für richtig und notwendig, dass Marxisten einen kollektiven und organisierten Beitrag zur Entwicklung der neuen Linken leisten.
Das Scheitern des Staatssozialismus sowjetischer Prägung bedeutete jedoch nicht, dass der Kapitalismus das Ende der gesellschaftlichen Entwicklung ist. Nicht der Sozialismus war gescheitert, sondern ein System, der Stalinismus, das einen Wesensinhalt des Sozialismus negierte: die Demokratie. Mit dem Wirken des Stalinismus in der sozialistischen Bewegung wurden Hypotheken angehäuft, die nur dadurch abzulösen sind, wenn künftig unmissverständlich gilt: Kein Sozialismus ohne Demokratie – keine Demokratie ohne Sozialismus.
Inhalte sind umstritten
Zugleich wurde im Parteibildungsprozess der LINKEN deutlich, dass der Charakter dieser Partei noch nicht ausgereift ist. Die Programmdebatte muss geführt werden und politische Praxis muss auf allen Ebenen entwickelt werden. Die Inhalte sind umstritten. Kampfansagen sind z.B. von André Brie gemacht worden, der in einem Spiegel-Interview dafür plädierte, die LINKE ihres kapitalismuskritischen Profils zu berauben und sie unter der Hegemonie der SPD an Regierungen zu beteiligen.
Kollektiv und organisiert
Noch ein Gedanke, weshalb ich den vorgeschlagenen Weg, das Zusammenwirken von Marxisten durch ein regelmäßig erscheinendes politisches Magazin zu realisieren, um den sich ein Netzwerk von Diskussions- und Aktionskreisen bildet, für Erfolg versprechend halte.
Es sollte eine Zeitschrift herausgegeben werden mit dem Titel „Die Internationale – Eine Monatsschrift für Praxis und Theorie des Marxismus“. Die ersten Artikel waren geschrieben, da wurde Rosa Luxemburg inhaftiert, Karl Liebknecht wurde zum Militärdienst eingezogen und damit mundtot gemacht. Die Zeitschriften-Herausgabe blieb an Franz Mehring und Wilhelm Pieck, der für das Organisatorische zuständig war, hängen. Sie lösten diese Aufgabe.