Nach drei Nullrunden in Folge und einem 13-monatigen Verhandlungsmarathon mit der Lufthansaführung haben die Flugbegleiterinnen und die Flugbegleiter zum Mittel des Arbeitskampfes gegriffen. Klaus Ernst und Jutta Krellmann, die Sprecherin für Arbeits- und Mitbestimmungspolitik der Bundestagsfraktion DIE LINKE unterstützen ihre Forderungen für eine Tariferhöhung, eine verbesserte Vergütungsstruktur und den Kampf gegen den Einsatz von Billig-Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern. marx21.de dokumentiert
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir haben vollstes Verständnis, dass Ihr nach drei Nullrunden in Folge und einem 13 monatigen Verhandlungsmarathon mit der Lufthansaführung zum Mittel des Arbeitskampfes gegriffen habt. Wir unterstützen deshalb Eure Forderungen für eine Tariferhöhung, eine verbesserte Vergütungsstruktur und Euren Kampf gegen den Einsatz von Billig-Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern.
Es ist ein Skandal, dass die Lufthansa nach Fehlinvestitionen in dreistelligen Millionenbereich ihr Personal in Haftung nehmen will. Es ist klar, dass ein Großkonzern wie die Lufthansa als Aktiengesellschaft darüber nachdenken muss, ob das Unternehmen im internationalen Wettbewerb richtig aufgestellt ist. Was aber nicht geht, ist die Ignoranz, die die Lufthansa Euch bei ihren Plänen entgegen bringt.
Schon jetzt ist die Bezahlung für viele Flugbegleiterinnen und Flugbeleiter angesichts ihrer Verantwortung und ihrer Arbeitsbelastung nicht akzeptabel. Wer notwendige Tariferhöhungen für tausende Beschäftigte verhindern will, wer die Vergütungsstruktur zerschlagen will und ganze Bereiche durch Outsourcing und die Einstellung von Billig-Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern ermöglichen will, der muss damit rechen, dass die betroffenen Beschäftigten sich zu wehren wissen.
Die Lufthansa war bisher immer bekannt als Fluggesellschaft mit hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards, nicht zuletzt Dank der tausenden Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter, die tagtäglich tausende Passagiere engagiert auf ihrer Reise betreuen. Gerade deshalb ist es für uns unverständlich, dass ausgerechnet die Lufthansa auf Kosten des Personals und der Passagiere sparen will. Wir sagen deshalb: Wo Lufthansa draufsteht, muss auch Lufthansa drin sein.
Wir sind uns sicher, dass die Mehrzahl der betroffenen Passagiere Verständnis für Euren Arbeitskampf haben. Die Lufthansa-Führung ist jetzt aufgefordert, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen.
Wir solidarisieren uns mit Eurem Arbeitskampf und wünschen Euch viel Erfolg.
Mit kollegialen Grüßen
Klaus Ernst, Jutta Krellmann
Mehr auf marx21.de:
- »Unkonventionelle Methoden der Gewinnsteigerung«: Ständig belegen neue Studien: Der Niedriglohnsektor explodiert. Mit welchen Methoden Unternehmen dabei vorgehen, zeigt der Fall Maredo. Er illustriert aber auch, dass Belegschaften sich wehren können. Die Chronik eines Arbeitskampfes von Volkhard Mosler
- Für Arbeiterrechte im Steakhaus: Bei der Steakhauskette Maredo geht der Kampf um Wiedereinstellung und bessere Arbeitsbedingungen weiter. Ende April soll es einen bundesweiten Aktionstag vor den Filialen geben. Von Jürgen Ehlers
- Wer standhält, kann gewinnen: In einem Krankenhaus in Südhessen machen Azubis eine Aktion gegen ihre schlechten Ausbildungsbedingungen. Am nächsten Tag ermittelt die Polizei wegen Einbruch, ein Azubi wird von der Arbeit freigestellt und ihm wird, obwohl er schwerbehindert ist, mit fristloser Kündigung gedroht. marx21.de sprach mit Elmar Siemens von der Gruppe ver.quer