Statt genügen Nahrung und Wasser bekommen die Menschen in Haiti bewaffnete US-Soldaten. Ein Videobericht von Al Jazeera aus Port au Prince und ein Link zur Kampagne für einen sofortigen Schuldenerlass.
Über 100.000 Haitianer sind nach dem verheerenden Erdbeben letzte Woche gestorben. Noch viele andere werden sterben, weil es an sauberem Wasser, Nahrung und medizinische Versorgung mangelt. Zudem besteht die akute Gefahr das sich Seuchen ausbreiten. Das Erdbeben war eine Naturkatastrophe, aber das Ausmaß der Schäden und das Leid, das darauf folgte nicht. In Haiti sterben Menschen weil, in dem System in der wir leben, die Bedürfnisse der Menschen nicht im Vordergrund stehen. Beispielsweise hat Haiti Schulden in Höhe von 890 Millionen US-Dollar. Anstatt sich auf humanitäre Hilfe und politische Ansätze wie den Schuldenerlass zu konzentrieren, hat die USA jetzt bewaffnete Soldaten nach Haiti geschickt.
Video:
Die westlichen Staaten könnten über Nacht die Schulden erlassen. Aber bis jetzt hat nur Frankreich angekündigt, Haiti von den 58 Millionen Euro Schulden, vier Millionen Euro zu erlassen. Die entwicklungspolitische Organisation ONE sammelt Unterschriften, mit denen Internationaler Währungsfonds, die Interamerikanische Entwicklungsbank und weitere Gläubiger unter Druck gesetzt werden sollen, dem zerstörten Land seine Schulden in Höhe von 890 Millionen US-Dollar zu erlassen.
Mehr Informationen:
- Mitmachen ist leicht. Nur wenige Klicks unter www.one.org oder direkt unter www.one.org/de/mitmachen/haiti/.
Was du tun kannst:
Spenden und Hilfe sind in Haiti dringend erforderlich. Hier sind einige Organisationen mit Verbindungen zu den Basisbewegungen im Land.
- Der »Haiti Nothilfe-Fonds«, unterstützt Basisorganisationen in Haiti, die humanitäre Hilfe leisten. Er wird organisiert von Haiti Action. Das Netzwerk wurde nach dem Putsch im Jahr 2004 gegründet. Für weitere Informationen, einschließlich telefonischem Kontakt findest Du auf der Webseite der von »Haiti Action in Kanada«.
- Die Organisation »Zanmi Lasante Medical Center« hat iheren Sitz in der zentralen Hochebene von Haiti und bietet Gesundheitsversorgung durch ein Netz von Kliniken. Das Gesundheitszentrum hat das Erdbeben überstanden und kann so Hilfe in das Katastrophengebiet sicherstellen. Spenden vermittelt die US-amerikanische Non-Profit-Organisation »Partners in Health«.
- Das Schulprojekt »SOPUDEP« gibt es in der Stadt Petionville. Die Ressourcen der Schule und Lehrer werden mobilisiert, um die benachbarte Bevölkerung zu unterstützen. Sie können die Schulen unterstützung über die kanadische »Sawatzky Family Foundation«.
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- »Die Menschen können es sich nicht leisten erdbebensichere Häuser zu bauen«: Der kanadische Politikwissenschaftler Peter Hallward meint, dass es ist kein Zufall ist, dass Port-au-Prince wie eine Kriegszone aussieht.
- Haitis Albtraum: 2004 hat die USA den Putsch gegen den gewählten Präsident Aristide unterstützt. Jetzt besetzt die US-Armee das Land mit 10.000 Soldaten. marx21 meint: Statt Soldaten müssen zivile Helfer und genügend Nahrung nach Haiti.