Die »Arbeiter Illustrierten Zeitung (AIZ)« war eine der interessantesten Publikationen der Linken in der Weimarer Republik. Stefan Bonost und Marcel Bois erzählen die Geschichte der AIZ und fragen, was die Linke heute daraus lernen kann. Audiomitschnitt des Vortrags auf der 7. »Linken Medienakademie« in Berlin (58 Minuten, mp3, 53 MB)
Aus einem schmucklosen Blatt mit schlechten Fotos wurde ab 1924 »die« sozialistische Illustrierte. Inhaltlich stand die AIZ kompromisslos auf der Seite der Unterdrückten, formal war sie bahnbrechend innovativ. Sie lieferte große Fotoreportagen und Montagen von John Heartfield. Neben aktuellen Berichten und Reportagen wurden in der AIZ auch regelmäßig Erzählungen und Gedichte von prominenten Literaten wie Anna Seghers, Erich Kästner oder Maxim Gorki veröffentlicht. Der Verleger Willy Münzenberg suchte mit der AIZ eine Strategie, um die kommunistische Bewegung mit den bedeutendsten Köpfen der ersten deutschen Republik zu verbinden. Eine weitere Besonderheit des Blattes und zugleich ein Grundstein seines Erfolges: Die Leser wurden als Reporter und Weiterverkäufer einbezogen. Die Geschichte der AIZ ist die Geschichte der Erfolge und Niederlagen, Irrungen und Wirrungen der sozialistischen Linken in der Weimarer Republik Wir wollen diese Geschichte erzählen – und fragen, was wir für heute daraus lernen können.
Der Vortrag wurde am 12. März 2010 auf der 7. »Linken Medienakademie« (LiMA) gehalten.
Zu den Referenten:
Stefan Bornost ist leitender Redakteur des Magazins marx21. Marcel Bois ist Redakteur von marx21 und Mitglied im Gesprächskreis Geschichte der »Rosa Luxemburg Stiftung«. Er promoviert derzeit über die KPD in der Weimarer Republik.