Viele Menschen beteiligten sich an den Aktionen der Initiative 9-Euro-Ticket-weiterfahren. Weil die Regierung sich nicht bewegt, sind weitere Proteste geplant. Von Dennis Klora
Von Hamburg bis Freiburg, von Aachen bis Dresden: In über 40 Städten waren am 27. August Menschen in den Straßenbahnen, in den Stadtteilen und auf den Plätzen aktiv, um Unterschriften zu sammeln, Unterstützer:innen zu gewinnen und Druck für einen dauerhaft bezahlbaren Öffentlichen Personennahverkehr aufzubauen. Aufgerufen dazu hatte die Initiative »9-Euro-Ticket-weiterfahren«, die Aktive der LINKEN mit aufgebaut haben.
Mobilität wird wieder erheblich teurer
Trotz Zuspruch aus der Bevölkerung hat sich die Regierung nicht bewegt und nun ist es soweit: Mobilität wird wieder erheblich teurer – für manche dann nicht mehr bezahlbar. Die Preise steigen in allen Lebensbereichen drastisch an. Starke Mieterhöhungen, steigende Lebensmittelpreise, regelrecht explodierende Gaspreise und nun steigen auch wieder die Ticketpreise. Ziel muss aber doch das genaue Gegenteil sein: eine gerechte Entlastung, dass niemand im Dunkeln sitzt oder frieren muss, niemand zwischen Essen und Heizen entscheiden muss. Gesunde Lebensmittel müssen für alle erschwinglich sein. Eine klimagerechte Mobilitätswende muss hin zu mehr Fuß- und Radverkehr führen, mit einem gut ausgebauten und günstigen ÖPNV für Alle (Lies hier den marx21-Artikel: Das 9-Euro-Ticket und eine Bahn für Alle).
9-Euro-Ticket-weiterfahren: Wie geht es nun weiter?
Während viele Menschen in Deutschland nicht wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen, machen Energiekonzerne gleichzeitig Milliardengewinne. Mit der aktuellen Hitzewelle in Deutschland und Europa ist die Globale Klimakrise für viele auch hier zur Realität geworden. Wir müssen deutlich machen, dass Klimaschutz nicht einfach eine persönliche Konsumfrage ist. Es geht um strukturelle Veränderungen. Es ist am Ende eine politische Entscheidung, ob der Staat in den Straßenausbau oder in den Schienenverkehr investiert, ob er Menschen entlastet oder die Profite der Unternehmen subventioniert.
Ein heißer Herbst
Die vielen Gespräche zum 9-Euro-Ticket haben es gezeigt: Durch die Teuerungen in allen Lebensbereichen wird es in den nächsten Monaten eine Menge Unmut geben. Dabei kommt es darauf an von links Druck für Entlastung, soziale Verbesserungen und Klimagerechtigkeit zu machen. Deshalb geht auch die Initiative »9-Euro-weiterfahren« in die nächste Phase. Geplant sind weitere Aktionen und Unterschriftensammlungen bis mindestens Ende September. Parallel werden die Entwicklungen zum »heißen Herbst« verfolgt, um Bewegungen auf der Straße bestenfalls zusammenzuführen.
Schlagwörter: DIE LINKE, Verkehrswende