DIE LINKE Frankfurt/Main geht für die streikenden Lokführer auf die Straße.
„Streikrecht verteidigen! Solidarisieren gegen Klassenjustiz!" – Unter diesem Motto hat DIE LINKE Kreisverband Frankfurt am Main vergangenen Mittwoch ihre Unterstützung für die streikenden Lokführern demonstriert.
Am frühen Morgen trafen sich Aktive des Kreisverbandes, von Linksjugend ['solid] und dem Studierendenverband LINKE.SDS zu einer mehrstündigen Solidaritätsaktion vor dem Hauptbahnhof. Für Aufmerksamkeit sorgten ein großes Transparent mit der Aufschrift „Solidarität mit der GDL", Fahnen und Schilder.
Der Direktkandidat Volkhard Mosler informierte per Megaphon über die Hintergründe des Streiks der Lokführer und warb bei den betroffenen Reisenden und Pendlern um Verständnis für die gerechtfertigten Forderungen der Streikenden. Außerdem sagte, dass das Urteil des Amtsgerichts Chemnitz ein massiver Angriff auf das Streikrecht ist. Das Amtsgericht hat den Lokführern verboten, den Fern- und Güterverkehr zu bestreiken.
Unter den Aktiven waren auch viele Mitglieder des Kreisvorstandes, die Direktkandidatinnen Wiltrud Pohl und Janine Wissler sowie Gewerkschafter.
In einem an Passanten verteilten Flugblatt weist die DIE LINKE darauf hin, dass der Bahnvorstand sich seit 1999 eine Gehaltserhöhung von 400 Prozent genehmigt hat. Bahnchef Mehdorn habe zudem trotz hoher Gewinne „rechtzeitig zu Weihnachten wieder Preiserhöhungen für die Bahn angekündigt." Das sei auch auf den geplanten Börsengang des Unternehmens zurückzuführen, um die Bahn attraktiver für private Investoren zu machen.
DIE LINKE Frankfurt/Main fordert den Rücktritt von Mehdorn und Bundesverkehrsminister Tiefensee (SPD), außerdem „höhere Löhne und Gehälter für alle Bahnbeschäftigten". Letzteres sei „auch im Sinne des Widerstands gegen die Bahnprivatisierung."
(Frank Eßers / Meldung LINKE Frankfurt am Main)
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