Am 8. März wiederholte sich der internationale Frauenkampftag zum 113ten mal: Zeit für eine Repolitisierung. Ein breites Bündnis organisierte deshalb am Samstag in Berlin eine kämpferische Demonstration, bei der nicht nur Blumen an Frauen verteilt werden. Das Ergebnis war ein Erfolg.
Von Rabea Hoffmann und Oskar Stolz
Zwischen 3.000 und 5.000 Menschen nahmen teil und zogen vom Gesundbrunnen zum Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Der Kampftag für die Rechte der Frauen war plural, von Sexarbeiter_innen, kurdischen Frauen, dem Blockupy-Bündnis, linksradikalen Gruppen bis hin zu der LINKEN, dem SDS, den Gewerkschaften verdi und GEW sowie Jusos und den Grünen.
Das Mobilisierungspotenzial zeichnete sich schon in den Wochen davor ab. Immer mehr Organisationen unterstützen das Bündnis, am Ende waren es 80. Und auch bei der Ansprache auf der Straße und auf dem Uni-Campus war die Resonanz sehr gut.
Seit dem Slutwalk gab es in Deutschland keine größeren Proteste für die Rechte von Frauen, abgesehen von der »#Aufschrei-Debatte« und »One Billion Rising«. In dieses Vakuum stieß der Frauenkampftag.
Hervorzuheben ist die Tatsache, dass es vereinzelt eine bundesweite Mobilisierung gab. Das zeigt das Potenzial. Gleichzeitig fanden in anderen Städten Proteste von Hebammen gegen die drastisch angestiegenen und selbst aufzubringenden Versicherungsbeiträgen statt.
Der Frauenkampftag soll nächstes Jahr wieder als kraftvolle Demonstration in Berlin stattfinden. In der Zwischenzeit stehen andere Themen auf der Agenda. Im Verlauf des Jahres gibt es in verschiedenen Städten Deutschlands Aufmärsche von Abtreibungsgegnern, die zentrale Demonstration soll in Berlin im September stattfinden. Die LINKE sollte Teil der Gegenproteste vor Ort sein und sich in die bundesweite Vorbereitung in Berlin einbringen.
Für einen kleinen Eindruck von der Demonstration in Berlin empfiehlt sich dieses Video.