In »World in Crisis. A Global Analysis of Marx’s Law of Profitability«, herausgegeben von den marxistischen Ökonomen Guilgelmo Carchedi und Michael Roberts gehen verschiedene Autoren der marxistischen Krisentheorie nach. Ava Matheis hat die Aufsatzsammlung für uns gelesen
»World in Crisis« ist ein innovativer Beitrag zur Debatte über die marxistische Krisentheorie. Auf fast 500 Seiten kommen vor allem junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem globalen Süden zu Wort. Sie liefern empirische sowie theoretische Belege für die Gültigkeit des tendenziellen Falls der Profitrate als den kapitalistischen Krisen zugrunde liegender Mechanismus.
Kapital als globales Verhältnis
Außerdem wird in dem Sammelband Marx‘ Einsicht ernst genommen, dass Kapital ein globales Verhältnis ist: So berechnet Esteban Ezequiel Maito eine Weltprofitrate. Für Nicht-Ökonomen ist der Band eine Herausforderung. Roberts‘ unzählige Blogposts können hier als Einführung dienen.
Phasen des Kapitalismus
Allerdings liefern die Herausgeber in der Einleitung eine einleuchtende Erklärung für den hohen Komplexitätsgrad: »Ohne eine solche Analyse kann [marxistische] Wissenschaft nicht (…) wissen, welche Phase der Kapitalismus durchläuft und (…) wie die Arbeiterklasse handeln sollte, um die Welt zu ändern.«
Das Buch:
Guilgelmo Carchedi und Michael Roberts
World in Crisis
A Global Analysis of Marx’s Law of Profitability
Haymarket 2018
450 Seiten
16 US-Dollar
Schlagwörter: Buchrezension, Krise, krisentheorie, Marx, Profitrate, Rezension