Philipp Probst über die Detroiter Proto-Punk-Band MC5, die 68er-Revolte und "Gegenkultur" in den USA
Brothers and Sisters
I wanna see a sea of hands out there…
I want everybody to kick up some noise
I wanna hear some revolution out there, brothers and sisters
I wanna hear a little revolution
Brothers and Sisters, the time has come
For each and everyone of you to decide
Whether you are gonna be the problem,
Or whether you are gonna be the solution
You must choose, brothers, you must choose
It takes 5 seconds, 5 seconds of decision.
5 seconds to realize that it's time to move!
It's time to get down with it
Brothers, it's time to testify and I want to know,
Are you ready to testify?
I give you a testimonial…the MC 5
Mit diesen Worten eröffnete Brother J. C. Crawford am 30. Oktober 1968 das erste von zwei Konzerten der Detroiter Rock ‚n' Roll Band MC 5, die später als ihr legendäres Album „Kick out the jams" veröffentlicht werden sollten. Die Gitarren setzten ein, die Band startete ihre energiegeladene Show und riss das Publikum mit. „,Kick out the jams' ist ein Ruf zu den Waffen, ein Drahtseilakt am Rand des Chaos, die Entfesselung der ganzen Kraft und des Stolzes und der gefühlvollen Ausgelassenheit im Herzen des Rock ‘n' Roll" (1). Zwischen Marihuanaschwaden, verschwitzten Körpern und verzerrten Gitarren, so ein Konzertbesucher, „lag Hoffnung in der Luft, die Hoffnung auf eine Revolution"
MC 5 waren fünf Jugendliche aus den proletarischen Vorstädten Detroits, die als Garagenband gestartet waren. Der Name MC5 sollte wie eine Seriennummer klingen und darüber hinaus einen Bezug zu ihrer Heimstadt, der Motor City Detroit, herstellen. Die Band war geprägt von und Teil der Gegenkulturbewegung der Detroiter Jugend und den Hippies, rund um ihren Manager, den Poeten und Aktivisten John Sinclair. Der „Hohepriester der Detroiter Hippies" gründete die Organisation Trans Love, als deren Sprachrohr MC 5 zahlreiche Jugendliche der Gegend anzog. Ziel war eine kulturelle Revolution, „a total assault on culture", eine totale Attacke auf die Kultur. Alte Traditionen, Moralvorstellungen, Kernfamilie und Autoritätshörigkeit wurden angegriffen, der Wunsch nach Freiheit, persönlicher Freiheit, freiem Sex, freien Drogen wurde hochgehalten – die meisten Texte der Band handeln mehr oder weniger offen von Sex und Drogen.
Doch im Gegensatz zur Musik vieler Gegenkulturbewegungen war jene von MC 5 nicht lieblich und friedvoll. Ihre Musik war dreckig und wild und spiegelte die Wut der Detroiter Jugend über die katastrophale Situation in Detroits Straßen und Vorstädten und die starke Polizeirepression wider. Der Journalist Richard Goldstein schrieb: „Man konnte sich nicht vorstellen, dass sie vor 20.000 Hippies (love people) spielen – nicht mit soviel Feuer in ihrer Musik" (2). MC 5 verbanden die Kraft von rock ‘n' roll mit der Politik der Konfrontation. Die Wurzeln von MC 5 lagen neben den politischen Einflüssen der Gegenkulturbewegung und später der Militanz der stärker werdenden Black Power Bewegung, vor allem in der Stadt Detroit selbst: der großen Tradition der schwarzen Jazz- und Bluesszene, den gewalttätigen Arbeitskämpfen, Rassenunterdrückung und Aufständen.
Detroit: Motor City
In den frühen Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts waren rassistische Auseinandersetzungen und Übergriffe an der Tagesordnung. Mit 200.000 Mitgliedern war Detroit ein Zentrum des Ku-Klux-Klan, dessen Kandidat 1924 sogar die Bürgermeisterwahl gewann und nur auf Grund eines technischen Fehlers wieder disqualifiziert wurde. Gleichzeitig war Detroit Heimat der faschistischen „Black Legion". Die starke Präsenz von „white power"-Gruppierungen führte immer wieder zu rassistischen Übergriffen und sogenannten „race riots". Zusätzlich brachen immer wieder Klassenkonflikte aus. Als 1932 tausende arbeitslose ehemalige Arbeiter von Ford friedlich demonstrierten und auf das Autowerk in Dearborn marschierten, holte Henry Ford seine Privatarmee aus Preisboxern, ehemaligen Verbrechern und Ringern, die in die Menge schoss und ein regelrechtes Massaker anrichtete (3).
Die schwarzen Arbeiter hatten ein doppelt schweres Los, bei der die „normale" Ausbeutung noch durch rassistische Diskriminierung verstärkt wurde. In Zeiten des Arbeitskräfteüberangebots war es für sie nahezu unmöglich, einen Arbeitsplatz zu finden. Während des zweiten Weltkriegs wurden dann vermehrt schwarze Arbeiter als Hilfskräfte eingestellt und zum Teil gezielt gegen die weiße Belegschaft als Streikbrecher eingesetzt. Der sowohl in der städtischen Poltik als auch in der Automobilindustrie institutionalisierte Rassismus schürte den „Rassenkonflikt" immer mehr. 1943 kam es zu den bis dahin größten „race riots" der USA. Das fast ausschließlich weiße Detroiter Police Department führte einen aufgehetzten weißen Mob durch die Straßen, tötete 43 Menschen und verletzte Hunderte.
Die Detroiter Polizeieinheit war eine der repressivsten des ganzen Landes. In den 1930ern wurden zwei Sondereinheiten, das „Red Squad" und das „Special Investigative Bureau" gegründet, um „die Arbeit von Kommunisten und Bolschewiki" zu überwachen. Bald entwickelten sich die beiden Einheiten zu einer Überwachungsmaschinerie, die alle politischen Aktivitäten aufzeichnete. Unter dem Deckmantel, „Radikale" zu beobachten, wurden Akten über mehr als 1,5 Millionen EinwohnerInnen Detroits angelegt. Eine weitere Einheit hatte sich darauf spezialisiert, Unternehmen dazu zu bewegen, niemanden einzustellen, der/die in Verdacht stand, radikale Meinungen zu vertreten (4). Der langjährige Aktivist Ed Vaughn berichtet, dass „die Polizei wie eine Besatzungsarmee" wirkte (5). Menschen wurden geschlagen, sogar getötet. Bei einer Umfrage der Detroit Free Press gaben die schwarzen EinwohnerInnen Detroits die Polizeigewalt als ihr Hauptproblem im täglichen Leben an.
Der Großteil der ArbeiterInnenklasse und armen DetroiterInnen, schwarz oder weiß, war politisch und ökonomisch marginalisiert. Schwarze hatten mit einer bis zu 50 Prozent höheren Arbeitslosigkeit, und 70 Prozent niedrigeren Löhnen (6), längeren Arbeitszeiten, und einer Beschleunigung der Fließbandarbeit, von schwarzen Arbeitern „niggermation" (7) genannt, zu kämpfen. Von der offiziellen Gewerkschaft konnten sich die Schwarzen wenig Hilfe erhoffen. Die Initialen der UAW (Unified Auto Workers) standen laut schwarzen Aktivisten eigentlich für „U ain't white".
No, I don't mind workin', but I do mind dyin'
Trotz oder gerade wegen der schwierigen Umstände hatte Detroit eine lebendige Jazz- und Untergrundszene. Mehr als in allen anderen Städten Amerikas waren Popkultur und politische Rebellion eng verwoben und dienten als Ausdruck des Protests gegen die widrige Situation. Auf die Aussage einer Detroiter Musikerin, jedeR, der/die in Detroit Musik macht, hätte schon einmal den Blues gespielt, antwortete der "Fifth Estate"-Journalist Pat Halley (8) : „JedeR, der/die in Detroit lebt, hat schon einmal den Blues gelebt." Der Film „Finally got the news" von der und über die „League of Revolutionary Black Workers" beginnt mit einem „Urban blues song" und zeigt, wie in traditionellen Liedern die schwierigen Arbeitsverhältnisse der DetroiterInnen wiedergegeben werden.
Please Mr. Foreman, slow down your assembly line
No, I don't mind workin', but I do mind dyin'
Workin' twelve hours a day,
Seven long days a week
I lie down and try to rest, but, Lord knows, I'm too tired to sleep.
(…)
No, I don't mind workin', but I do mind dyin'
(Joe Carter, 1965, Fließbandarbeiter bei Ford)
Es war die Vermischung von politischem Protest und Musik, die auch MC 5 inspirierten. Sie waren stolz auf die Einflüsse der „wütenden schwarzen Soul- und Jazz-Musik" in ihren Liedern. Diese traditionelle Musikszene zog auch den jungen Künstler John Sinclair in den frühen 1960ern nach Detroit.
John Sinclair und Trans Love Energies
John Sinclair, als Sohn einer weißen Mittelklassefamilie in Flint, Michigan geboren, zog vor allem die Avantgarde-Jazzszene (John Coltrane) und Beatnik Poetry (Alan Ginsberg) nach Detroit, wo er auch in Kontakt mit Marihuana kam, das, wie Sinclair glaubte, seinen Verstand schärfte und seine Kreativität erweiterte. Für ihn stellte die schwarze community eine alternative Lebensweise, einen Gegenpol zur materialistischen und individualistischen Kultur Amerikas dar (9). Beeindruckt von der kulturellen Szene Detroits gründeten er und seine spätere Frau Leni Arndt mit FreundInnen und Mitstudierenden die Künstlergruppe „Artist's Workshop", die lokale DichterInnen, MusikerInnen und andere KünstlerInnen „in selbstbestimmter Weise" zusammenbringen sollte.
Der „Artist's Workshop" pflegte dabei eine Kultur der Abgrenzung und gewollten Isolation gegenüber dem Rest der Gesellschaft. Sinclair erinnert sich: „Alles was wir taten, war Jazz. Wir saßen herum und rauchten dope… Du wolltest nicht zu viel raus gehen, weil, weißt du, die Menschen waren Spießer… Sie könnten dich sehen (lacht). Du warst kein schöner Anblick für sie…" Die Abneigung der äußeren Welt führte dazu, dass die Gruppe nur Flugzettel an Menschen verteilte, die hip genug aussahen (10). Trotz dieser elitären Haltung begann der „Workshop" schnell zu wachsen und zog die Aufmerksamkeit der Detroiter Polizei auf sich. Regelmäßige Antidrogeneinsätze und Unterwanderungen der Gruppe führten immer wieder zu Verhaftungen der Mitglieder wegen kleinerer Delikte.
Sowohl die sich im ganzen Land verbreitende Antikriegsbewegung als auch die flower-power-Bewegung brachte neuen Schwung und vor allem Optimismus in die bis dahin eher zynisch agierenden Gegenkulturgruppen. Sinclair selbst führte diesen neuen Optimismus auf die neue Droge LSD zurück. „Als Beatniks begannen Acid zu nehmen, brachte es uns aus dem Keller (…), dem Rand der Gesellschaft.Weg von dem Zynismus und dem Gefühl sich für immer von den Langweilern zu isolieren (…) waren wir plötzlich von dem Gefühl der messianischen Liebe erfüllt (…) wir erkannten, dass wir mit dem Rest der Menschheit verbunden waren." Dieses neue Gefühl der Verbundheit veranlasste die Gruppe, neue politische Aktivitäten in Angriff zu nehmen.
Durch den regen Austausch an Menschen und Ideen zwischen überall im Land neu entstehenden Gegenkulturgruppen kamen wichtige neue Impulse in die Detroiter Szene um John Sinclair. Im Zentrum stand die Arbeit in der Detroiter community und der Versuch, die zersplitterten MusikerInnen- und KünstlerInnenkollektive, lokale Jugendgruppen und Jugendzentren unter einer Organisation zu vereinigen – der „Trans Love Energies" (TLE). Ziel war, neben der Organisation von künstlerischen Events, der Aufbau einer alternativen, vom Mainstream abgekoppelten Wirtschaft. Alternative Organisationen und Mikro-Unternehmen entwickelten sich, die freie Unterkunft, Informationen über Arbeitsmöglichkeiten, Konzerte, Transport in und um Detroit ermöglichen sollten.
Auch wenn der Plan nur zum Teil aufging, war das Kernstück, die „Trans Love Energies, Unlimited" relativ erfolgreich. Als Sprachrohr für die Politik der TLE dienten, neben der eigenen Zeitschrift „The Sun", vor allem die lokale Musikgruppe MC 5. Von John Sinclair als Manager in die Gruppe geholt, wurde MC 5 zur Hausband der TLE und die Verbindung zwischen den beiden führte dazu, dass sich massenhaft Jugendliche der Organisation anschlossen.
Love In und Beat down
Eines der wichtigsten Events in den Aktivitäten der Trans Love Energies sollte ein Love-In im April 1967 werden, bei dem friedlich die neue Gegenkultur zelebriert und Liebe und Freiheit hochgehalten werden sollten. Während tagsüber alles friedlich verlief, nutzte die Polizei die Provaktion und Prügeleien einer Motorradgang, um hart gegen die gesamte Veranstaltung vorzugehen. Sinclair war geschockt, dass die Polizei auf einen friedlichen kulturellen Protest mit Gewalt reagierte. Rückblickend schreibt er: „Wir hatten ein sehr simplifiziertes Bild von dem, was Revolution sein sollte (…) wir sagten uns, alles was wir tun müssen, ist ‚tune in, turn on and drop out', als ob das die Probleme der Menschen lösen würde (…) und wir verstanden nicht, benebelt durch das ganze Acid, dass die Maschine alles daran setzte, die Dinge so zu lassen, wie sie waren. Zu dieser Zeit war schon eine groß angelegte Unterdrückungskampagne im Gange." (11)
Die Polizeirepression beim Love-In änderte und politisierte die Trans Love Energies Gruppe. Die Auftritte der MC 5 wurden immer häufiger für flammende Ansprachen gegen Polizeigewalt genutzt. Sinclair rief zum „total assault on culture" auf. (Noch) weit davon entfernt, militant gegen die Polizei vorzugehen, zeigte sich der Protest hauptsächlich in anti-autoritären Symbolen und Verarschungen der Polizei. Sinclair meinte später, dass die Repression der Polizei ihm zeigte, dass die Gegenkulturbewegung eine politische Bewegung sei und deshalb mit Repression rechnen müsste. Einen weiteren Radikalisierungsschub erhielt die Gruppe durch zwei Ereignisse: der Great Rebellion in Detroit und dem Protest gegen die „Democratic Convention" in Chicago.
Great Rebellion
Im August 1967 schrieb das Time Magazine über die Zustände in Detroit: „Im gewalttätigen Sommer 1967 wurde Detroit die Bühne des blutigsten Aufstand des Jahrhunderts und des kostspieligsten in Bezug auf Besitzbeschädigungen in der amerikanischen Geschichte. Am Ende der Woche waren 41 Menschen tot, 347 verletzt und 3.800 verhaftet. Rund 5000 Menschen waren heimatlos (…) Der geschätzte Schaden liegt bei 500 Millionen Dollar." (12)
Die Jahre vor der Great Rebellion waren Jahre der rassistischen Polizeigewalt, bei der immer wieder schwarze DetroiterInnen erschossen wurden. Die Sondereinheit STRESS (Stopp robberies and enjoy safe streets) war berüchtigt dafür, junge Schwarze niederzuschießen. Gleichzeitig wurden im Zuge eines „städtischen Erneuerungsprogramms" ganze Bezirke schwarzer und armer EinwohnerInnen niedergewalzt (13). Die Schulen waren überfüllt und der Lebensstandard niedrig. Nach dem großen Aufstand in Watts, einem Geschäftsviertel in Los Angeles, 1965 erlebten die amerikanischen Großstädte allein 1966 dreizehn große Unruhen der schwarzen Bevölkerung. Die BürgerInnenrechtsbewegung und die Black Power Bewegung hatten der schwarzen Bevölkerung mehr Selbstvertrauen zum Handeln gegeben. Fünf Tage nach den Straßenschlachten in Newark, New Jersey, brach in Detroit die Great Rebellion aus. Im Gegensatz zu früheren Aufständen war diese nicht ausschließlich durch „Rassenkonflikte" geprägt. „Es gab zwar Spannungen zwischen Weißen und Schwarzen, aber der Aufstand war nicht Schwarz gegen Weiß. Es war ein Aufstand der Besitzenden gegen die Nichtbesitzenden." Weiße und Studierende schlossen sich dem mehrheitlich schwarzen Aufstand an und beteiligten sich am „shopping for free". Besitz von Unternehmen „die schlecht zur Community waren, egal ob weiße oder schwarze" wurden geplündert oder zerstört (14). Vor allem Organisationen der Black Power Bewegung wirkten im Aufstand als wichtige Kraft. MC 5 singen in ihrem Lied „Motor City Burning" über die große Rebellion:
Ya know, the Motor City is burning babe,
There ain't a thing in the world that they can do
Ya know, the Motor City is burning people,
There ain't a thing that white society can do.
Ma home town burning down to the ground
Worser than Vietnam
…
It started on 12th & Clairmont that morning
It made the pig cops all jump & shout
Das Lied stammte eigentlich vom Detroiter Bluessänger und Gitarristen John Lee Hooker und wurde nur leicht abgewandelt. Die hinzugefügten Textzeilen zeigen, dass sich auch die weiße Jugend mit diesem Aufstand identifizierte und Teil der Rebellion sein wollte:
"I like to strike a match for freedom myself,
I may be a white boy, but I can be bad too
Yes, it's true now, it's true now"
(MC 5 – Motor City Burning)
Die Reaktion der Polizei war gewaltig. Die Nationalgarde und das Militär wurde gerufen, um den Aufstand niederzuschlagen. Der spontane Aufstand „verwandelte die fünftgrößte Stadt des Landes in ein ‚theatre of war'. Ganze Straßen lagen geplündert, Häuserblöcke brannten. Die Truppen besetzten die amerikanischen Straßen. Panzer mit feuernden Maschinengewehren und Helikopter patrouillierten in der Stadt der verkohlten Schornsteine, die zwischen ausgebrannten Kellern hervorragten." (15)
Nachdem die Aufstände niedergeschlagen waren, rückte die Polizei noch weiter nach rechts und die Repression wurde nochmal verschärft. Sinclair beschrieb die Situation: „Es gab nichts außer Polizei…Wenn du in der Nacht auf der Straße warst, nahmen sie dich mit und sperrten dich ein (…) wenn du daheim bliebst, traten sie dir die Tür ein und zerstörten alles. Es war eine Polizeistadt, Baby! Das konntest du für keine Minute vergessen." (16)
Die Band tourte und versuchte ihre Botschaft des „total assault on culture" zu verbreiten. Sinclair rief die Jugendlichen dazu auf, persönliche Freiheit gegenüber der herrschenden Kultur anzustreben und die Ansprachen von Sänger Rob Tyner über Polizeigewalt führten regelmäßig zu Tumulten bei ihren Konzerten. Immer öfter wurden Konzerte der MC5 durch die Polizei aufgelöst, mit dem Argument, dass „obszöne Wörter" verwendet wurden. MC 5 versuchte sich diesem „Gegenschlag des konservativen Establishments" (Sinclair) zu widersetzen, indem es sich einfach weigerte, Konzerte abzubrechen. Sinclair schrieb in einem Artikel für Fifth Estate: „Wir setzten unsere Magie gegen die Taktiken der (Bullen)schweine (17) ein und es hat funktioniert (…) Jeder Respekt, den die Menschen möglicherweise noch für ‚law and order' gehabt hatten, ist einfach verschwunden und ihre Tricks sind ans Tageslicht gebracht worden. Der ganze Mist war völlig unnötig (…) wir wollten nur unser Ding machen und dass die Menschen ihr Ding mit uns machen, aber die Polizei wollte nicht, dass das passiert ohne uns niederzutreten (…). Menschen werden aufmerksam gegenüber den Lügen und Perversionen der alten Menschen, und sie stehen nicht länger dafür. Wir stehen auf keinen Fall länger dafür." (18)
Die Ermordung Martin Luther Kings veranlasste die Polizei, aus Angst vor weiteren Aufständen, eine Ausgangssperre ab acht Uhr abends zu verhängen. Konzerte der MC 5 wurden immer schwieriger und die Trans Love Energies damit ihrer wichtigsten Einkommensquelle beraubt, auf die sich ihre Alternativ-Ökonomie stützte. Die schlechter werdenden Bedingungen veranlassten die Gruppe schließlich, aus Detroit nach Ann Arbor umzusiedeln.
Trans Love goes Militant
Das zweite wichtige Ereignis war ein Konzert anlässlich des Protests gegen die Democratic Convention in Chicago. Die Proteste gegen den Parteitag der Demokratischen Partei sollten ein Zeichen gegen den Vietnamkrieg werden, doch statt der erwarteten 100.000 Menschen kamen nur 10.000. Die Gründe waren vielfältig. Nach den massenhaften Protesten der Antikriegsbewegung hatte Präsident Johnson erklärt, dass er nicht zur Wiederwahl zu Verfügung stünde. Die Rhetorik des demokratischen Präsidentschaftskandidaten McCarthy hatte dem liberalen Flügel der Antikriegsbewegung wieder neue Hoffnungen in die Demokratische Partei gegeben und blieb deshalb Demonstrationen fern – viele meinten, der Krieg wäre bald vorbei (19).
Gleichzeitig hatte Chicagos Bürgermeister im Vorfeld klargestellt, dass er und seine Polizeikräfte mit Gewalt gegen jeden Protest vorgehen würden und schon die Anreise vieler DemonstantInnen verhindert. Die Proteste wurden hauptsächlich von Yippies und den radikalen Teilen des SDS (20) getragen. Trotz der geringen Zahl gingen die Polizeikräfte mit voller Härte vor. „Die Polizei griff mit Tränengas an, mit MACE [chemischer Keule] und mit Knüppeln (…), Reihen von zwanzig, dreißig Polizisten trieben einen Keil in die Menge, ihre Knüppel sausten nieder, Demonstranten flohen (…) Sie jagten Leute in den Park, rannten sie nieder, schlugen sie zusammen (…)" (21).
In einem der Protestcamps sollte ein ganztägiges Konzert stattfinden. MC 5 war die einzige Band, die es wagte aufzutreten. Als die Polizei das Camp stürmte hagelte es Tränengasgranaten, Knüppel wurden geschwungen und die Protestierenden und MC 5 mussten fliehen (22). Die Aktionen der Polizei gingen letzlich nach hinten los. „Viele junge Menschen kamen als Pazifisten nach Chicago und verließen es als Revolutionäre." (23)
Sinclair zog mehrere Lehren aus den Chicagoer Ereignissen. Die Polizei reagiert auf politische Bewegungen, egal ob New Left, Gegenkultur, Yippies, friedliebend oder nicht, unverhältnismäßig heftig. Es brauche deshalb eine politische Organisation zur Selbstverteidigung. Trans Love hatte im Gegensatz zu anderen Organisationen die Möglichkeit über ihr Sprachrohr, MC5, tausende Jugendliche zu politisieren. Großen Einfluss auf Sinclair hatten die zu dieser Zeit stärker werdende Black Power Bewegung und die Black Panther Party. Die Forderungen der Black Panthers, einer offen revolutionär agierenden Gruppe mit diffusen sozialistischen Wurzeln, und besonders ihr Eintreten für das Recht auf Selbstverteidigung stieß bei der von Polizeirepression gezeichneten und vom Weg des gewaltlosen Widerstands desillusionierten Trans Love Community auf fruchtbaren Boden.
Inspiriert von der Aussage des Black Panthers Huey P. Newton, weiße Radikale sollen sich in Solidarität mit den Panthers und dem „black struggle" in eigenen revolutionären Kadern organisieren, gründete John Sinclair und sein Freund „Pun" Plamondon, der im Gefängnis mit Schriften der Panthers in Berührung gekommen war, im November 1968 die White Panther Party als politischen Flügel der Trans Love Energies. Punkt eins des Parteiprogramms war die volle Unterstützung des 10 Punkte Programms der Black Panther Party. Die weiteren Punkte zeugten noch stärker von den Ansätzen der Gegenkultur. „A total assault on culture, by any means necessary, including rock ‚n' roll, dope, and fucking in the streets", freies Essen, Kleidung, Häuser, Drogen, Musik, etc. (24)
Die Einflüsse der Panthers und der allgemeinen Militanz der Zeit spiegelten sich in den Ansprachen und Zeitungsartikel der White Panther Party wider. Plamondon rief dazu auf sich zu bewaffnen und Sinclair verglich die Jugendkultur mit einer Kolonie innerhalb der „pig power structure" Amerikas und die Gegenkulturbewegung mit der anti-imperialistischen Bewegung in Vietnam. Plamondon schrieb 1970, es sei „notwendig, die Menschen darüber zu informieren, dass wir uns in der Tat im Krieg befinden, und es ist ein revolutionärer Krieg." (25)
Obwohl die Rhetorik radikaler wurde, spielte sich der „total assault on culture" hauptsächlich in der musikalischen Welt und über MC 5 ab. „Unser Programm heißt kulturelle Revolution durch einen totalen Angriff auf die Kultur. Das bedeutet, wir benützen jedes Werkzeug, jede verfügbare Energie und alle Medien, die wir in unsere Hände bekommen. Wir nehmen unser Programm mit, wohin wir auch gehen und nutzten alle notwenigen Mittel um die Menschen zu erreichen."
MC 5 schloss einen Plattenvertrag mit Elektra, einem Major Label, ab. Sinclair und die Band erhofften sich, dadurch subversiv die kapitalistische Maschinerie für die Verbreitung ihrer Botschaft nutzen zu können. Die Band sollte getarnt als „einfache wirtschaftliche Kraft" parasitär innerhalb der kapitalistischen Plattenindustrie wirken (26). Sinclair bewirkte, dass seine Liner Notes, in denen er das Programm zusammenfasste, den verkauften Platten beilagen und auch sonst keine Zugeständnisse gemacht wurden.
Doch bald schlug die kapitalistische Maschinerie zurück. Zuerst wurden kurz nach dem Erscheinen des Albums Sinclairs Liner Notes entfernt, dann eine zensierte Version von „Kick out the Jams" veröffentlicht. Viele PlattenhändlerInnen weigerten sich, die Platte wegen Obszönität zu verkaufen, woraufhin die Band Fans dazu aufforderte, die Türen jener Plattenläden einzutreten – Elektra ließ die Band daraufhin fallen.
Wachsende Spannungen zwischen Sinclair und der Band über den weiteren Weg, sowohl den musikalischen als auch den politischen, führten schließlich zur Trennung. Während die Band mit zwei weiteren Major-Alben kommerziell scheiterte, wurde John Sinclair wegen Besitz von zwei Joints zu zehn Jahren Haft verurteilt. Die Verurteilung rief eine Solidaritätskampagne hervor, mit Konzerten im ganzen Land. John Lennon widmete diesem Vorfall sein Lied „John Sinclair":
If he had been a soldier man
Shooting gooks in Vietnam
If he was CIA
Selling dope and making hay
He'd be free, they let him be
Breathing air like you and me
(John Lennon – John Sinclair) (27)
Die Verhaftung John Sinclairs führte, trotz Solidaritätskampagne, zum langsamen Verfall der White Panthers. Diskussionen innerhalb der White Panther Party über eine weitere Radikalisierung brachen aus. Manche wollten es den Weathermen (28) nachmachen und setzten auf direkte Aktionen gegen die Staatsgewalt, während andere gewaltlosen Widerstand forderten. Zu dieser Zeit war die Gruppe schon vom FBI auf die „Ten Most Wanted"-Liste gesetzt und im Zuge des COINTELPRO (29) unterwandert. Vorm Hintergrund der Anschläge der Weathermen zog die neue Nixon-Administration eine verschärfte Linie durch, um so viele radikale Gruppen wie möglich zu beseitigen. Verhaftungen mehrerer Mitglieder, die im – nie bestätigten – Verdacht standen, Bombenanschläge durchgeführt zu haben, und der nachlassende Einfluss auf die Detroiter Jugend mit dem Ausstieg der MC 5, führten schließlich zum Zerfall der Gruppe.
Counter-Culture und ArbeiterInnen
Obwohl die Gegenkulturbewegung weite Kreise der Jugendlichen anzog, schaffte sie es weder, der Repression und dem Gegenschlag des Establishments, noch der letztendlichen kapitalistischen Integration und Vermarktung ihrer Gegenkultur etwas entgegen zu setzen. Dan Georgakas und Marvin Surkin beschreiben in ihrem Buch „Detroit: I do mind dying" die Probleme der Gegenkulturbewegung so: „Die Untergrundpresse und Gegenkultur der 1960er versuchte die materialistische unbefriedigende Welt Amerikas durch eine friedliche und schöne Revolution, ohne schmutzige Dinge wie Politik und Ideologien zu erreichen. Zuerst sollte die amerikanische Jugend gewonnen werden, dann kulturelle und soziale Institutionen umgewandelt werden. Die diesen Weg einschlugen wurden bald von kapitalistischen Realitäten erschlagen. Ihre Musik, ihre Haare, ihr gesundes Essen, Drogen, ihr Mystizismus und ihre bunte Kleidung wurden vermarktet." (30)
Die neuen linken Bewegungen waren zwar begeistert vom Geist und der Dynamik der Gegenkulturbewegung, die ausschweifende und selbstzerstörerische Natur, der exzessive Drogenkonsum und die Gewaltlosigkeit vieler Gegenkulturbewegungen schreckte aber politische AktivistInnen ab. Besonders, weil Drogen wie Heroin und Kokain in Ghettos zunehmend zum Problem wurden und zu Straßengewalt und schlussendlich zur Lähmung der sozialen Bewegungen führten, wurde der positive Bezug auf Drogen kritisch betrachtet. Die Gegenkulturbewegung, die flower power-Bewegung im summer of love kratzte zwar an den konservativen Verhältnissen, konnte aber in keinster Weise die amerikanischen Herrschenden herausfordern (31).
Die Gruppe um John Sinclair ging, auch wegen der speziellen Situation in Detroit, weiter als viele anderen Gruppen der counter-culture (32). Durch ihre Erfahrungen mit Polizeigewalt waren sie überzeugt, dass es notwendig sei, der Repression von Staat und Polizei etwas entgegenzusetzen, wenn nötig auch mit Gewalt, und wussten, dass alle Bewegungen, Studierende, Hippies, ArbeiterInnen mit der selben Repression zu kämpfen hatten. Nach den Protesten gegen den demokratischen Parteitag meinte Sinclair: „Ich dachte, wir wären eine Alternative zu den Streikketten, aber es machte wenig Unterschied für die Obrigkeit. Die dachten, beide müssten zerstört werden – und das wurden wir." (33)
Trotzdem gingen die Gruppe nie über einen elitären Ansatz hinaus. Die White Panther Party als „Avantgarde" sollte die Jugend durch auffallende Symbole und Aktionen belehren und mit subversiven Taktiken von einer Gegenkultur überzeugen, die die bestehenden Strukturen herausfordern sollten – mit den Mitteln der Musik die Revolution anzetteln. Sowohl die Vergangenheit als elitäre Künstlergruppe, als auch der Einfluss der Black Panther Party (34) spiegelt sich hier wider. Wichtige Entwicklungen innerhalb Detroits und besonders das Entstehen von revolutionären Organistationen der Detrioter ArbeiterInnen, wie der League of Revolutionary Black Workers, wurden deshalb nicht beachtet.
Our thing is DRUM
Die Ursprünge der League of Revolutionary Black Workers liegen im Mai 1968. Der Kern der Organisation war eine kleine Gruppe mit marxistischen und black nationalist Einflüssen. Im Zuge eines der größten wilden Streiks von 3000 ArbeiterInnen in Chryslers großem Dodgewerk gründete die Gruppe gemeinsam mit Dodgearbeitern das „Dodge Revolutionary Union Movement" (DRUM), dem es gelang einen weiteren Streik durchzuführen, an dem 70 Prozent der schwarzen ArbeiterInnen teilnahmen. Der Erfolg des DRUM führte zu weiteren Organisationen in Detroiter Fabriken und die League wurde als Dachverband gegründet. Durch ihre Basis in den Fabriken und die weite Zirkulation ihrer Zeitschrift Inner City Voice gewannen sie schnell Einfluss bei jungen schwarzen ArbeiterInnen, deren Probleme sie ansprach: korrupte UAW-Bürokraten, Diskriminierung bei Jobvergaben und Ausschluss von Schwarzen von höheren Jobs, unsichere Arbeitsbedingungen, Verzögerungen bei der Auszahlung von Gehältern etc.
Die Politik der League war direkt auf die ArbeiterInnen gerichtet. Im Gegensatz zur Gegenkulturbewegung setzte sie nicht auf aufsehenerregende symbolische Aktionen, sondern war sich bewusst, dass es „für die Weiterentwicklung und Erhaltung einer kulturellen Revolution notwendig (ist) die Revolution mit den täglichen Erfahrungen und Auseinandersetzungen der Menschen zu verbinden." (35) Für die League konnte eine erfolgreiche kulturelle Revolution nur von unten, im Kontext einer allgemeinen sozialen, ökonomischen und politischen Revolution kommen.
Wie weit die Kluft zwischen Gegenkultur und den revolutionären ArbeiterInnen Detroits war, zeigt sich am Verhältnis zwischen John Sinclair und der League. In seinem Buch Guitar Army vermeidet Sinclair jede Erwähnung der Aktivitäten und politischen Ansichten der League oder anderer ArbeiterInnenorganisationen wie der Motor City League und das, obwohl Sinclairs Anwalt selbst aus diesem Umfeld kam (36). Durch die Isolierung von den Kämpfen der ArbeiterInnenklasse in Detroit nahm sich die Gegenkulturbewegung nicht nur eine mögliche Verbündete, sondern auch den Hebel, die „kaptitalistische Maschinerie und Kultur des Todes" (Sinclair) zu zerschlagen (37).
Das Erbe von MC 5
Trotz des schlussendlichen Scheiterns der Gegenkulturbewegung und dem später ausgebliebenen Erfolg von MC 5 bleibt das erste MC 5 Album „Kick out the jams" eine Inspiration für politische Bands und Musikbewegungen. MC 5 stellten einen Bruch nicht nur mit den Werten und Idealen des konservativen Amerikas der 1950er und 1960er, sondern auch mit friedvoller Hippiemusik, gewaltfreien Protesten und gemütlichem Dagegensein dar. Gitarrist Wayne Kramer meinte in einem Interview: „MC 5 sprach nicht nur über Revolution. Wir glaubten daran." Es war dieser kulturelle Bruch auf den sich spätere politische Bands stützten. Die „Pioniere des Punks" legten, noch vor den Sex Pistols, den Grundstein für die spätere hardcore punk Szene rund um Bands wie Bad Brains und Black Flag, waren maßgeblich für die Entwicklung von Iggy Pop verantwortlich, und werden heute noch von politischen Bands wie Rage against the Machine gecovert. Schließlich ist es auch heute noch an der Zeit to kick out the jams, motherfucker!
Zum Text:
Der Artikel ist zuerst veröffentlicht worden in "Perspektiven – Magazin für linke Theorie und Praxis", Nr. 5, Mai 2008. Im Internet unter: www.perspektiven-online.com/artikel/sex-drugs-and-klassenkampf
Buchtipps:
- John Sinclair: "Guitar Army. Rock & Revolution with MC5 and the White Panther Party", Los Angeles 2007
- Georgakas, Dan/ Surkin, Marvin: "Detroit: I Do Mind Dying, A Study in Urban Revolution", Cambridge 1998
Anmerkungen:
1 Thomas, Davis: MC 5 – A true testimonial. http://www.furious.com/PERFECT/MC5/MC5film.html
2 Goldstein, Richard: MC5 Kick out the jams. http://makemyday.free.fr/zentareport.htm
3 Socialist Worker, 3.August 2007: Rebellion in Detroit. http://www.socialistworker.org/2007-2/639/639_10_Detroit.shtml
4 Hale, Jeff A.: The White Panthers' "Total Assault on Culture" http://makemyday.free.fr/whitepanthers.htm
5 Solidarity: Detroit remembers the 1967 Rebellion. http://www.solidarity-us.org/node/824
6 Harman, Chris: Eine Welt in Aufruhr, Frankfurt am Main, 2008
7 Georgakas, Dan; Surkin, Marvin: Detroit: I do mind dying. A study in urban revolution, London,1998
8 Wichtige politische und antiautoritäre Zeitschrift in der viele Aktivisten dieser Zeit schrieben. Auch John Sinclair und die League of Revolutionary Black Workers veröffentlichten Artikel in „Fifth Estate"
9 Hale, Jeff A.: The White Panthers a.a.O.
10 ebd.
11 Sinclair, John: Guitar Army. Rock and Revolution with MC5 and the White Panther Party
12 Georgakas, Dan: Detroit a.a.O.
13 Solidarity: Detroit remembers a.a.O.
14 Harman, Chris: Eine Welt a.a.O
15 Harman, Chris: Eine Welt a.a.O.
16 Hale, Jeff A.: The White Panthers a.a.O.
17 Schweine „pigs" war das Codewort für die Polizei. So konnte über sie geschimpft werden, ohne in Gefahr zu kommen, verhaftet zu werden
18 Hale, Jeff A.: The White Panthers
19 Neale, Johnathan: Der amerikanische Krieg. Vietnam 1960-1975, Köln, 2004.
20 Students for a Democratic Society
21 Harman, Chris: Eine Welt a.a.O.
22 Derogates, Jim: MC5 classic still has plenty of kick to it. http://www.jimdero.com/News2001/GreatAug4MC5.htm
23 Harman, Chris: Eine Welt a.a.O.
24 Sinclair, John: White Panther Statement. http://www.luminist.org/archives/wpp.htm
25 Hale, Jeff A.: The White Panthers
26 ebd.
27 Das Lied „Revolution" von den Beatlers in dem John Lennon sich gegen Gewalt in der Widerstandsbewegung ausspricht, soll eine Diskussion mit John Sinclair wiedergeben, ob nun die Gedanken (Lennon) oder die Institutionen befreit werden müssen. John Sinclairs Antwort' „Warum nicht beides?"
28 Die Weatherman waren eine Absplatung von der „Students for a Democratic Society" (SDS). Sie erklärten, unzufrieden mit der Politik des SDS, dass jetzt die Zeit sei, um den Kriegszustand gegen die Regierung auszurufen und führten eine Serie an Bombenanschlägen auf Regierungsgebäude durch.
29 Das Counter Intelligence Program war eine Reihe geheimer Projekte des FBI, um radikale Gruppierungen auszuforschen und zu unterwandern.
30 Georgakas, Dan: Detroit a.a.O
31 Harman, Chris: Eine Welt a.a.O
32 Andere Gegenkulturbewegungen, wie die Yippies und manche Beatnikzirkel, gingen ebenfalls radikalere Wege.
33 Revolution 1968: politics and culture united. http://www.socialistworker.co.uk/art.php?id=14370
34 Die Politik der Black Panthers ist widersprüchlich. Einerseits war das Avantgarddenken sehr stark von maoistischer Auffasung von Revolution geprägt, andererseits versuchten die Panthers immer wieder Anschluss an andere Kreise zu finden.
35 Georgakas, Dan: Detroit a.a.O.
36 ebd.
37 Hale, Jeff A.: The White Panthers a.a.O.