Vor etwa 20 Jahren wurde – nach dem Unglück von Tschernobyl – der Ausstieg aus der Atomenergie populär. Heute erleben wir – nach vorausgehenden „Unfällen" wie der Pleite des Hedge-Fonds LTCM 1998 und dem Zusammenbruch des „Neuen Marktes" – eine ähnliche Krise im Finanzbereich.
In den Medien tauchen auch immer wieder Begriffe wie „Kernschmelze", „radioaktive Papiere", „Kettenreaktion" usw. auf. Auch heute wollen die Banken ihren „radioaktiven Müll" am liebsten auf Kosten der Allgemeinheit entsorgen, so wie die Allgemeinheit für einen AKW-Unfall aufkommen müsste, weil sich die Schäden entweder finanziell nicht beheben lassen oder der AKW-Betreiber das nicht bezahlen kann.
Ein öffentlich geführtes Finanzwesen auf Gemeinde, Landes- und Bundesebene, in dem gewählte Vertreterinnen und Vertreter entscheiden – warum sollen die Menschen nicht den Vorstand der örtlichen Sparkasse wählen, wenn sie den Stadtrat wählen können -, wäre eine für viele nachvollziehbare Forderung, sozusagen als „alternative Energiequelle", die erschlossen werden muss.
Christian Schröppel, Hamburg