Zum Editorial »Die rote Erika« (Heft 10)
Es wäre sehr gut, wenn es ganz viele rote Erikas gäbe. Überhaupt, wenn es junge Menschen in großer Zahl gäbe, die diese Gesellschaft in Zweifel ziehen würden und entsprechend handeln würden. Das hoffe ich seit langem.
Solange die gesetzlichen Vorgaben so bleiben, wie sie sind, ist gar kein Raum für wesentliche Veränderungen. Jede neue Regierung müsste, so groß auch immer ihre Mehrheit wäre, sehr vieles umsetzen, was ihr unter Umständen gar nicht behagt. Zum Beispiel viel zu große Pensionen für inaktive Politiker zahlen oder aber die wirklichkeitsfremden Rechte von Managern garantieren oder überhaupt eingebunden bleiben in das westliche Wirtschafts- und Kriegsbündnis.
Deshalb sehne ich mich nach einer Partei der permanenten Revolution, die es aber leider nicht gibt. Vielleicht bringt diese derzeitige Krise etwas hervor, das geeignet ist, immer von neuem alles – und ich meine wirklich alles – permanent in Zweifel zu ziehen.
Karl Ludwig von Sand, per E-Mail