Eine große Gruppe Gewerkschaftsfunktionäre und Betriebsräte ist gemeinsam der Partei DIE LINKE beigetreten. Sie wollen sich für eine starke, gewerkschaftlich orientierte Linkspartei einsetzen, die auch außerparlamentarisch Druck macht.
In einem gemeinsamen Aufruf begründen die Gewerkschafter ihren Beitritt:
"Nur DIE LINKE steht im Bundestag für eine friedliche und soziale Politik. Zum Beispiel für einen gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von wenigstens 8 Euro. DIE LINKE kämpft gegen die Rente mit 67. Und DIE LINKE lässt nicht locker: Hartz IV muss weg! DIE LINKE unterstützt gewerkschaftliche Kämpfe gegen Privatisierung, Personalabbau und Lohnsenkung.
DIE LINKE steht nicht nur für eine familienfreundliche Politik, sie weiß auch, wie sie zu finanzieren ist – durch den Verzicht auf die Unternehmenssteuerreform, Wiedereinführung der Vermögensteuer oder eine stärkere Besteuerung großer Erbschaften.
DIE LINKE fordert den Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan."
Die Aufrufer wenden sich auch an noch zögernde Kolleginnen und Kollegen:
"Lasst uns gemeinsam DIE LINKE mitgründen, eine starke und gewerkschaftlich orientierte Partei der Linken in ganz Deutschland. Werdet Mitglied und macht mit!"
Zu den Unterzeichnern gehören zum Beispiel der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von AEG Hausgeräte, die Betriebsratschefs von Oldenbourg, Bauer Druck, Alstom Power, der Deutschen Telekom Netzproduktion Nordwest und der Commerzbank Berlin. Beigetreten ist auch Zeynep Dere, stellvertretende Personalratsvorsitzende der Uniklinik Düsseldorf.
Aus der SPD wird DIE LINKE zudem einen prominenten Neuzugang zu verzeichnen haben: den Fraktionsgeschäftsführer der sächsischen SPD, Leo Stefan Schmitt. Dieser wolle am Donnerstag der LINKEN beitreten, erklärte er gestern auf einer Pressekonferenz.
Nach 35 Jahren in der SPD sei ihm dieser Schritt nicht leicht gefallen, sagte Schmitt laut sueddeutsche.de: Die Haltung der Sozialdemokraten zur Rente mit 67, zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr und zu Hartz IV habe ihm aber keine andere Wahl gelassen.
Mehr als 3000 Menschen sind in DIE LINKE seit dem Gründungsparteitag am 16. Juli eingetreten.
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Zum Kopieren und Verteilen an Kolleginnen und Kollegen:
>> Der Gewerkschafter-Aufruf als PDF-Datei