Der Angriff auf Mossul bedeutet nicht die Befreiung, sondern die Zerstörung der Stadt, meint Christine Buchholz.
Die irakische Armee und internationale Truppen haben in der Nacht zu Montag eine Großoffensive gegen die Millionenstadt Mossul im Norden des Irkas gestartet.
Mossul droht ein Schicksal wie Aleppo
Christine Buchholz, verteidigungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE verurteilt das militärische Vorgehen: »Mossul droht dasselbe Schicksal wie Aleppo. Die Truppen eines undemokratischen Regimes rücken mit Unterstützung eines barbarischen Bombardements internationaler Streitkräfte vor. Sie nehmen dabei den Tod von Tausenden und die Flucht Hunderttausender in Kauf. Die von der Bundeswehr mit Aufklärungsflügen und Luftbetankung unterstützte Offensive bedeutet ein Blutbad an Unschuldigen.«
Die Schlacht um Mossul wird eine Katastrophe auslösen
Verteidigungsministerin von der Leyen rechtfertigt die Offensive gegen Mossul damit, sie sei »lange und gut vorbereitet«. Doch Buchholz kritisiert diese Sichtweise als falsch. Buchholz weiter: »Vorbereitet wurde einzig die militärische Eroberung der Stadt, die politischen und menschlichen Folgen wurden jedoch nicht bedacht. Die Flüchtlingslager im Nordirak sind bereits jetzt hoffnungslos überfüllt. Die Schlacht um Mossul wird eine Katastrophe gigantischen Ausmaßes auslösen.« Das ignoriere Ministerin von der Leyen, so wie die gesamte Bundesregierung.
Der Bundesregierung geht es nicht um die Interessen der Menschen
Für Christine Buchholz ist klar, dass der Terror nur politisch, nicht militärisch besiegt werden kann: »Mossul ist vor zwei Jahren kampflos an den IS gefallen, weil das schiitisch geführte Regime in Bagdad kein Vertrauen in der sunnitischen Mehrheit genoss. Auch unter Ministerpräsident Abadi hat sich daran nichts geändert. Seine Regierung stützt sich auf radikal-schiitische Milizen, die nach den Rückeroberungen der Städte Tikrit, Ramadi und Falludscha schwere Menschenrechtsverletzungen begingen. Die Bundesregierung schweigt zu diesen Verbrechen. Ihr geht es nicht um die Menschen im Irak, sondern lediglich um die Stabilisierung der Regierung Abadis.«
Foto: DVIDSHUB
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