{nomultithumb}Die Linke.SDS / Antifaschistische Linke Berlin (Hrsg.), »Die Revolution sagt: ich war, ich bin, ich werde sein«. Luxemburg und Liebknecht für das 21. Jahrhundert, Berlin 2008, 74 Seiten, 1,00 Euro
Von Jonas Rest
Vor wenigen Wochen demonstrierten in Berlin Zehntausende im Gedenken an die vor 90 Jahren ermordeten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Die Antifaschistische Linke Berlin (ALB) und der Studierendenverband Die Linke.SDS haben nun eine Broschüre zur Aktualität der beiden Kommunisten herausgegeben (zu beziehen unter: www.linke-sds.org oder bei Red Stuff). »Luxemburg und Liebknecht für das 21. Jahrhundert«, lautet dementsprechend der Untertitel des Büchleins. Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Strömungen der radikalen Linken stellen hier die beiden Personen und ihre theoretischen Überlegungen dar.
Es handelt sich in erster Linie nicht um eine Broschüre zu historischen Fragen, sondern vielmehr stellt sie den Versuch dar, aktuelle Themen der Linken aus einer langfristigen und radikalen Perspektive zu diskutieren: So stellt beispielsweise der bekannte Anti-Kriegs-Aktivist und Europaabgeordnete der LINKEN Tobias Pflüger die Bedeutung von Karl Liebknechts Antimilitarismus für heutige Mobilisierungen gegen die NATO dar. Werner Rätz von Attac beleuchtet Rosa Luxemburgs Kapitalismus-Analyse – angesichts der gegenwärtigen Krise ein verdienstvolles Unterfangen. marx21-Redakteur Stefan Bornost diskutiert Luxemburgs Hauptwerke „Sozialreform oder Revolution« und „Massenstreik, Partei und Gewerkschaft« und erläutert ihre zentralen Thesen – auch vor dem Hintergrund, welche Rolle sie für DIE LINKE spielen können. Und der Historiker Florian Wilde erläutert die Rolle Luxemburgs und Liebknechts für die Entstehung des Spartakusbundes. Unweigerlich drängen sich hier Parallelen zur Rolle der radikaleren Strömungen innerhalb der heutigen Linken auf.
Insgesamt kann man festhalten, dass die Herausgeber eine gelungene Broschüre vorgelegt haben, die Luxemburgs und Liebknechts Ideen für die heutige Zeit fruchtbar machen. Bei dem Preis von nur einem Euro gibt es eigentlich kein Argument, sie sich nicht zuzulegen.
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