Wie war das damals, als Deutschland an der Schwelle zur sozialistischen Revolution stand? Wir stellen euch Bücher, Ausstellungen und Theaterstücke vor, die diese Zeit näher bringen. Michael Ferschke hat das Buch »Die rote Köchin« für uns gelesen und auch das ein oder andere Rezept daraus ausprobiert
Ein Koch- und Geschichtsbuch über eine kommunistische Zelle in Weimar um 1920. Die Hauptfigur Hannah R. studiert an der von Walter Gropius gegründeten Bauhaus-Kunsthochschule und betreibt ein Restaurant, wo auch Menschen mit wenig Geld erlesene Speisen essen können.
Zwischen Revolution und Pudding
Sie ist eine Vollblut-Revolutionärin, beteiligt sich an Straßenkämpfen mit Freikorpsleuten und an Gefangenenbefreiungen. Zudem führt sie leidenschaftliche Diskussionen mit Intellektuellen und Kulturschaffenden ihrer Zeit. Die biographisch angelegte Erzählung gliedert sich in 80 Anekdoten, die jeweils in ein Kochrezept münden – etwa »Heringe nach Art der Kronstädter Matrosen«, »Rehkeule mit Maronen und Quitten« oder »Spartakistenpudding«.
Das Buch:
Anonym
Die rote Köchin: Geschichte und Kochrezepte einer spartakistischen Zelle am Bauhaus Weimar
Ventil Verlag
Mainz 2011
224 Seiten
15,90 Euro
Schlagwörter: 1918, Bücher, Kultur, Novemberrevolution, Rezension