Den Kindern in der Notbetreuung fehlen ihre Freunde. Erzieher Hans* berichtet von der Arbeit im Kinderladen während des Lockdowns
marx21: Wo arbeitest du? Als was arbeitest du?
Hans*: Ich arbeite in einem integrativen Kinderladen in Berlin-Neukölln. Wir betreuen im Regelberieb 17 Kinder. Dort bin ich in einer berufsbegleitenden Ausbildung zum Erzieher.
Wie viele Beschäftigte sind in deinem Unternehmen tätig?
Fünf einschließlich Koch.
Arbeitest du während des »Lockdowns«?
Ja.
Wie hat der »Lockdown« deine Arbeit verändert?
Wir hatten im ersten wie im zweiten Lockdown nur einen sehr geringen Teil der Kinder in der Notbetreuung. Eltern und Kollegen setzen sich sehr dafür ein, uns vor einer Infektion zu schützen. Doch eine allgemeine psychische Belastung durch die anhaltende Pandemie ist nicht zu ignorieren.
Freunde und Spielpartner fehlen
Die Arbeit mit solch kleinen Gruppen bringt Vorteile mit sich. Andererseits vermissen die Kinder ihre Freunde und Spielpartner.
Gewisse Aktivitäten wie Vorlesen oder Basteln haben wir mit Online-Videos für alle Kinder bereitgestellt. Doch diese können den physischen Kontakt mit den Kindern nicht ersetzen.
Warst du in Kurzarbeit?
Nein.
Wie ging es den anderen Kolleginnen und Kollegen bei dir im Betrieb?
Ähnlich wie mir.
Wie ist der Gesundheitsschutz bei dir im Betrieb geregelt? Fühlst du dich geschützt?
Ja, er ist gut geregelt.
Ist die Kantine offen?
Es gibt Mittagessen, es wird frisch gekocht.
Gibt es kostenfreie FFP2-Masken?
Nein.
Kennst du die Initiative #ZeroCovid?
Nein.
Was erwartest du von der LINKEN?
Bezüglich der Pandemie: Chancenungleichheit der bildungsfernen Kinder bekämpfen. Finanzielle Ausgleiche für die Mehrausgaben aller sozial Benachteiligten schaffen. Die Ungleichheit bei der weltweiten Verteilung der Impfstoffe bekämpfen.
*Name von der Redaktion geändert
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Schlagwörter: #CovidAtWork, #Schichtgeschichten, #ZeroCovid, Corona, Covid-19, Inland