An Künstliche Intelligenz (KI) knüpfen sich große Erwartungen. In dem Sammelband »Künstliche Intelligenz – die große Verheißung« stellen rund 30 Autoren vor, was sie von der neuen Technologie erwarten. Thomas Walter hat das Buch gelesen
KI-basierte Lösungen sind in der Arbeitswelt angekommen, so die Herausgeberinnen und Herausgeber des Buchs. KI verspricht in der automatisierten Kundenkommunikation, in der medizinischen Diagnostik oder in autonomen Fahrzeugen ein im Vergleich zum Menschen höheres Maß an Genauigkeit und Wirksamkeit. Künstliche Intelligenz ist kein Randthema mehr. Sie weist auf eine verheißungsvolle, aber auch beängstigende Zukunft hin. Utopische Visionen zu KI bilden die Basis von Science-Fiction-Filmen und Serien. Vor diesem Hintergrund wollen die Aufsätze das Thema beleuchten.
Der Beitrag von Thomas Weiß untersucht KI aus marxistischer Sicht. Er spannt den Bogen von Marx über Lenin und Trotzki hin zu neueren Autoren. Vorgestellt wird hier Ramin Ramtin, der 1991 KI und Vollautomatik ähnlich wie die »herkömmlichen« Maschinen abhandelte. Nick Dyer-Witheford und Ko-Autoren haben dagegen 2019 in »Inhuman Power« vor dem völligen Ersatz der Menschen durch KI-gesteuerte Maschinen sowohl auf der Arbeits- als auch Kapitalseite gewarnt. Sie sehen KI nicht als neutralen technischen Fortschritt, sondern als einen Versuch des Kapitals, die Ausbeutung der Arbeiterklasse zu vervollkommnen.
Der Sammelband »Künstliche Intelligenz – die große Verheißung« gibt Anstöße, darüber nachzudenken, wie uns KI zukünftig begleiten, aber auch herausfordern wird.
Das Buch
Anna Strasser/Wolfgang Sohst/Ralf Stapelfeldt/Katja Stepec (Hg.)
»Künstliche Intelligenz – die große Verheißung«
Momo Berlin, Philosophische Kontexte Band 8, Xenomoi
500 Seiten
30 Euro
Bildquelle: xenomoi-Verlag
Schlagwörter: Bücher, Künstliche Intelligenz