Nach dem Austritt der Fraktion PRO aus marx21 wollen wir in einen Diskussionsprozess zum Neustart unseres Netzwerks eintreten
Bei der Unterstützer:innen-Versammlung von marx21 am 14. Oktober wurden zentrale Beschlüsse zur weiteren Ausrichtung des Netzwerks gefällt. Im Zuge dessen entschied sich die Fraktion PRO (Plattform für eine Revolutionäre Organisation) das Netzwerk zu verlassen und in Zukunft eigene Wege zu gehen. Bereits im Vorfeld der Versammlung entschied sich die Fraktion FIST eine neue Organisation zu gründen (Initiative für eine revolutionäre Linke). Die Mehrheit von marx21 wird das Netzwerk fortsetzen.
Obwohl wir auf der Unterstützer:innen-Versammlung zu wichtigen Fragen, wie zum Beispiel dem Kampf gegen Rechts, dem Ukraine-Krieg und der Situation im Nahen Osten, gemeinsame Positionen feststellen konnten, wurden die grundsätzlichen strategischen Differenzen deutlich. Die Trennung ist das Ergebnis langer Konflikte um die politische Ausrichtung des Netzwerks. Grundsätzlich unterschiedliche Einschätzungen zur LINKEN und deren Krise, zur Arbeit in den Gewerkschaften und zu Fragen der Organisationspraxis führten zur Lähmung. Auch wenn wir den Austritt der Genoss:innen bedauern, eröffnet eine Trennung unter diesen Bedingungen die Möglichkeit, die unterschiedlichen politischen Ansätze mit Leben zu füllen und den blockierenden Konflikt zu überwinden. Wir wünschen allen Genoss:innen alles Gute und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit in der Zukunft.
In den letzten Monaten organisierten sich zahlreiche neue Unterstützer:innen aus der Klimabewegung, den Gewerkschaften und der LINKEN bei marx21. Wir wollen gemeinsam mit den vielen neuen Unterstützer:innen einen Diskussionsprozess zu zentralen Fragen revolutionärer Organisierung und den heutigen Herausforderungen starten. Dazu laden wir alle interessierten Genoss:innen, Aktivist:innen und Kolleg:innen ein, mit uns in den Austausch zu treten. Wir sind der Überzeugung, dass wir auch weiterhin ein gemeinsames Netzwerk für radikale sozialistische Politik brauchen und wollen folgende Fragen in den nächsten Monaten diskutieren:
- Wie können wir dazu beitragen, DIE LINKE aus der Krise zu führen und dem Aufstieg der radikalen Rechten etwas entgegenzusetzen?
- Wie sieht eine sozialistische Gewerkschaftspolitik heute aus und welchen Beitrag können wir zur Stärkung und Erneuerung der Gewerkschaften leisten?
- Wie kann die Klimabewegung die ersten Schritte Richtung Arbeiter:innenklasse weitergehen, zum Beispiel im Bereich der anstehenden Tarifauseinandersetzungen im Nahverkehr?
- Was können wir angesichts des Kriegs in der Ukraine, der Eskalation im Nahen Osten und der Kriminalisierung von Palästina-Solidarität tun, um mehr Menschen von unseren Positionen zu überzeugen und diese sichtbar zu machen?
- Wie können wir eine lebendige, marxistische Theorieentwicklung mit revolutionärer Praxis verbinden?
In Zeiten von Klimakrise, Krieg, dem Aufstieg der AfD und der Verschärfung sozialer Probleme braucht es mehr denn je eine radikale Linke, die Teil der politischen und sozialen Bewegungen ist, verankert in den Betrieben, Universitäten und Stadtteilen. Anstatt die Welt nur zu erklären, wollen wir einen Beitrag dazu leisten, sie zu verändern.
Wir werden zeitnah über die anstehenden Diskussionsformate informieren. Wir laden alle Interessierten ein, sich bei marx21 zu organisieren.